Chianti Classico

Unsere Weinreise 2024 führte uns in ein sehr traditionsreiches Weinbaugebiet in der Toskana: Ins Chianti Classico. In den Hügeln südlich von Florenz gelegen, wird hier seit Jahrhunderten Weinbau betrieben. Seit der Chianti 1984 das DOCG-Label erhielt und 2005 der Maximalertrag deutlich reduziert wurde, ist die Qualität der Chianti-Weine rasant gestiegen. Der etwas zweifelhafte Ruf vergangener Tage hallt nur noch sehr leise nach und die weltweite Nachfrage übersteigt das Angebot seither deutlich, was sich in stolzen Preisen bemerkbar macht. 

Wir reisten bequem mit dem Zug über Mailand nach Florenz, von dort ging es mit Kleinbussen weiter ins Chianti Classico. Wir residierten im Gasthaus Pietra del Cabreo, einem idyllischen Landhaus im toskanischen Stil in Mitten der Weinberge. Die Unterkunft bot alles was das Feinschmecker-Herz begehrt und ist jederzeit eine Reise wert!

Antinori nel Chianti Classico

Unsere erste Degustation genossen wir bei einem Weingiganten: Auf dem Weingut der Familie Antinori. Seit 26 Generationen und 600 Jahren widmet sich die Familie dem Weinbau und hat sich in dieser Zeit ein regelrechtes Imperium aufgebaut. Das Prunkstück ist das 2012 eröffnete riesige Gebäude, dass mitten in den Weinberg gebaut wurde und sich damit fast schon unauffällig in die Landschaft eingliedert. Sogar auf dem Dach sind Rebstocke gepflanzt, es geht somit durch das Gebäude nicht eine Aare an Nutzfläche verloren. Im inneren dieses architektonischen Meisterwerks findet man viel Holz, und viele geschwungene Formen. Die Fässer sind in zwei riesigen Hallen gelagert, welche mit ihrer enormen Raumhöhe stark an Kathedralen erinnern. Das Weingut wurde aus nachvollziehbaren Gründen zur weltbesten Weinkellerei 2022 gewählt. Natürlich produziert das Weingut auch vorzügliche Weine, welche sich preislich jedoch sicher am oberen Ende der Skala bewegen. Ein Geheimtipp ist Antinori natürlich nicht, man muss dieser Weingut aber definitiv gesehen haben.

Tenuta di Casenuove

2015 übernahm der französische Unternehmer und Weinliebhaber Phillipe Austruy das Weingut Tenuta di Casenuove, investierte sehr viel Geld und nutzt das Gut seither zum Weinbau und als Event-Location. Hier wurde wirklich an jedes Detail gedacht, alles ist fein säuberlich hergerichtet und an jeder Ecke sieht man Geschichte und Kunst. Neben Chianti Classico werden hier auch wunderbare Supertoskaner und ein spritziger Rosato produziert. Die Führung durch das Weingut inkl. Mittagessen und Weinverköstigung war sehr gut organisiert, sehr kurzweilig und sehr sympathisch. Die Location überzeugt mit ihrer idyllischen Lage und ist in jedem Fall ein Besuch wert!

Tenuta la Massa

Unweit von Greve in Chianti liegt das Weingut La Massa.  Seit dem 15. Jahrhundert wird hier Wein produziert - 1992 übernahm Giampaolo Motta das Weingut und führte es zu neuem Erfolg.  Unterstützt von Berater Stéphane Derenoncourt setzt Motta auf eine Kombination aus traditionellen und internationalen Rebsorten wie Sangiovese, Merlot und Cabernet Sauvignon, um Weine mit einzigartigem Charakter zu erzeugen. Die Führung war spannend und das relativ schmale, moderne Weinsortiment stiess bei den Teilnehmern auf Anklang. Wir haben aber auch schon Führungen mit mehr Herzblut erlebt.

Tenuta di Nozzole

Die Tenuta di Nozzole umfasst rund 400 Hektar, darunter etwa 90 Hektar Rebfläche und 15 Hektar Olivenhaine.  Seit 1971 befindet sich das Weingut im Besitz der Familie Folonari, die bereits seit dem 18. Jahrhundert im Weinbau tätig ist.  Die Hauptrebsorte ist Sangiovese, aus der der Chianti Classico undder Riserva “La Forra” produziert werden.  Zudem werden internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon für den “Il Pareto” kultiviert. Insgesamt umfasst das Weinimperium der Familie Folonari 6 Weingüter in der Toskana, darunter auch unsere Unterkunft Tenute del Cabreo. Wir genossen eine spannende Supertoskaner-Degustation, welche auch Weine aus anderen Regionen der Toskana umfasse und uns einen sehr spannenden Eindruck zur Weinvielfalt in der Toskana gab.

Tenuta Mazzei

Die Tenuta Mazzei ist auch bekannt als Castello di Fonterutoli. Seit 1435 im Besitz der Familie Mazzei, wird hier jahrhundertealte Weinbautradition mit moderner Innovation verbunden. Auf etwa 650 Hektar Land, darunter 110 Hektar Weinberge, kultiviert das Weingut hauptsächlich die Rebsorte Sangiovese. Bekannte Weine wie der “Siepi” und der “Castello di Fonterutoli” spiegeln die Qualität und das Terroir der Region wider. Neben dem toskanischen Hauptsitz besitzt die Familie Mazzei auch Weingüter in der Maremma und auf Sizilien, was ihre Leidenschaft für exzellenten Weinbau unterstreicht. Imposant war vor allem der gigantische Weinkeller in dem der Wein in Eichenfässern reift. Gekühlt wird der Keller unter anderem durch eine hauseigene Quelle, welche direkt an einer Felswand im Weinkeller entspringt. 

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