Champagne

Die Weinreise 2022 führte uns nach Épernay, die Haupststadt des Champagners. Das beschauliche Städtchen im Nordosten Frankreichs hat ungefährt 100 Strassenkilometer und mehrere Hundert Kilometer unterirdische Kelleranlagen, in denen schätzungsweise 200 Millionen Champagnerflaschen reifen. Das Zentrum der Stadt ist die Avenue de Champagne, eine malerische Pflastersteinstrasse an der grosse Champagner-Häuser wie Möet & Chandon, Dom Perignon oder Pol Roger ihren Hauptsitz haben. Residieren durften wir in einem Nebengebäude des Hauptsitzes von Champagne de Venoge, direkt an der Avenue de Champagne. Ein Teil der Degustationen konnte von unserer Residenz zu Fuss erreicht werden, für die etwas abgelegeneren Häuser fuhren wir mit E-Bikes auf schönen Fahrradwegen dem Flüsschen Marne entlang.

Champagne de Venoge

Henri-Marc de Venoge stammte ursprünglich aus dem waadtländischen Morges und gründete das Champagnerhaus im Jahre 1837, zusammen mit seinem Sohn Joseph. Das Haus produziert 1 Millionen Flaschen pro Jahr und bezieht seine Trauben aus der ganzen Region. Eigene Rebberge befinden sich nicht im Besitz des Hauses. Flagschiff von de Venoge ist der «Louis XV», ein Champagner welcher an den gleichnamigen französischen König erinnert, der dem Getränk durchaus zugewannt war. Markenzeichen ist der als «Cordon Bleu» bezeichnete blaue Querbalken auf der Etikette. Beeindruckend war insbesondere das Herrenhaus der Familie de Venoge, welches heute als Museum und Büro genutzt wird.

Pol Roger

Das 1849 gegründete Haus verkauft jährlich 1,8 Millionen Flaschen. Bekanntheit erlangte Pol Roger als Lieblingsgetränk von Sir Winston Churchill, dessen Name auch das teuerste Cuvée des Hauses trägt. Pol Roger ist ein sehr traditioneller Betrieb und beliefert unter anderen das englische Königshaus. Wir durften die weitläufigen Champagner-Keller des Hauses erkunden und lernten die sogenannten «Champagner-Schüttler» kennen. Diese als Champagner-Rockstars gefeierte Berufsgruppe arbeitet mehrheitlich unter Tage und trägt mit dem regelmässigen «drehen» der Flaschen massgeblich zur Entstehung des Champagners bei. Was einfach aussieht erfordert eine 5-jährige Ausbildung.

Philipponnat

Das Weingut Philipponnat erreichten wir von Épernay über einen malerischen Fahrradeweg innert 30 Minuten. Philipponnat ist ein sehr traditionsreiches Haus, dessen Wurzeln bis zurück ins 14. Jahrhundert reichen. Seit dieser Zeit baut die Familie an den Hängen des beschaulichen Dorf Ay Reben an, welche der Weinproduktion dienen. Der erste Teil der Besichtigung führt uns in einen der Rebberge, der seinen Besuchern dank seiner exponierten Lage einen wunderbaren Ausblick über die Marne-Ebene offenbarte. Philipponnat produziert eine Reihe verschiedener jahrgangsbezogener und jahrgangsunabhängiger Cuvées. Mit 450'000 Flaschen pro Jahr gehört das Haus zu den kleineren Produzenten der Region, der Fokus liegt klar auf der Qualität.

Champagne Herbert Beaufort

Seit dem 16. Jahrhundert produziert die Familie Beaufort im Dorf Bouzy Weine, seit 1929 neben Rotwein auch Champagner. Pro Jahr werden ungefähr 130'000 Flaschen abgefüllt, im regionalen Vergleich ist Beaufort quasi ein Mikrobetrieb. Obwohl auf dem Weingut vieles hemdsärmlig und improvisiert wirkt, überraschten uns die Beaufort-Champagner beim Degustieren sehr positiv.

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